U.TLW 2018
Zwoa lange Jahr is jetzt her, das ma uns vo ana gstandnen Bloskappelln um den Arracher Seepark geleiten ham lassen.
Aufgregt warn ma, wia de gloan Kinder vorm Heiligabend. Vui trainiert, gschwitzt, glitten und glacht hamma in der Vorbereitungszeit.
Für einige wars der erste Ultra oder sogar der Erste Traillauf überhaupt.
Vui Ungewisses in de Augen vieler Bayronman und anderen Teilnehmer, de se vorgnommen ham an Bergkamm zum laffa, der vo Arrach zum Arber und übern Osser zruck nach Lam führt und mid guad 54km und 2700hm aufwartet.
Natürlich warn de Bestreiter vom Osserriesen ned weniger aufgeladen mit Spannung und Vorfreude, schließlich is de Strecke vo Lohberg zum Zwecheck und übern Osser zruck nach Lam, mid seine 25km und 1300hm a ned grad a Pappenstiel.
Zwoa Jahr, 104 Wochen, 730 lange Dog is aiz her und es war lange ungewiss, ob ma noch der zwoatn Auflage überhaupt nomoi über den Zuschauer gesäumten, roten Teppich, am Lamer Marktplatz laffa derfan und uns König, Königin vom Bayerwald oder Osserries nenna derfan.
Als klar war, dass de dritte Ausgabe stattfindet, ham se sofort 16 Bayronman für eine der beiden Strecken angemeldet und dem Start am 2.6.18 entgegen gefiebert.
Samstag Früh ummara 7e treffen so langsam alle „Langstreckler“ am Seepark in Arrach ei, um sich in der etwas schwülen und Adrenalin geladenen Luft, auf den nahenden Böllerschuss einzustimmen.
De Stimmung is prächtig und a der Wettergott scheint seine gewittrigen Pläne nomoi überdacht zum hom und schenkt uns schon de ersten Sonnenstrahlen.
Nachdem de allgemeine Renntaktik: „Schwach ofanga und stoak nochlossn“ beschlossen war, gings no schnell zur Materialkontrolle der Pflichtausrüstung.
De war zu meinem Erfreuen fast scho amerikanisch gehalten und somit aufs wesentliche reduziert.
Als se jeder langsam im einheitlichen Startblock an der angedachten Stelle einsortiert hod, geht’s um Punkt 8e a scho mid ordentlich „Ufftata“ im typischen „Umzugsschritt“ los, und es wird brav hinter der Kappelln hermarschiert.
Als nach etwa der ersten Hälfte von der Seerunde, de Muse as Feld räumt, gibt’s für de Läuferschar koa Halten mehr und es werden de ersten zwoa flachen Kilometer Richtung Lam im Intervalltempo absolviert, um dann den ersten Anstieg zum Eck in Angriff zum nehma.
Lautes Keuchen macht se links, rechts, hinten und vorn bemerkbar. De flotten gazellengleichen Schritte wern langsam a bissl behäbiger und der vorher dichte Pulk zieht se wia a Kaugimmi langsam in die Länge.
Bei de Einödhöfe gibt’s an ersten Fototermin, also Schweiß und Rotz abwischen und a lockeres Lächeln aufsetzen.
De Strecke is guad und flott laufbar und langsam hört ma a scho a bissl Gschrei und Kuhglocken in der Ferne.
Eck – L’Alpe d’Huez vom Woid. Bergwertung, erste Verpflegung und zugleich Zuschauer-Hotspot Numero Uno.
Do geht da Punk so richtig ab und Gänsehaut schmückt den überwältigten Läufer.
Des is des, wos den Lauf ausmocht. A ganze Region steht begeistert hinter dem Event und peitscht de Athleten zu Hochgefühlen – einfach nur Wahnsinn.
Nach kurzem Auffüllen der Vorräte geht’s jetzt auf den wunderschönen Kamm mit Mühlriegl, Ödriegl, Schwarzeck, Enzian und kleinen und Großen Arber, wo es erst wieder die nächste Möglichkeit gibt, eine von sechs liebevoll betreuten und mit unzähligen Leckerlis ausgestatteten Futterstationen anzusteuern.
(I hob jetzt scho viele verschiedene Wettbewerbe bestritten, aber wos da an den Stationen geboten wird – egal ob freiwillige Helfer, de immer super guad drauf warn, oder des angebotene Essen – es sucht seines Gleichen, Wahnsinn, einfach nur riesen Lob!)
Damit der Quadrizeps bei dem ganzen Spaß ned ins Hintertreffen gerät, gibt’s zur Abwechslung guade 700hm Downhill, runter zum neuen Streckenabschnitt um den kleinen Arbersee. Wunderschön gelegen und mit kleiner Verschnaufpause, bevor es die letzten Höhenmeter, hinunter zur Reischbrücke, zu vernichten gilt.
Auch hier nochmals eine VP bevor es beschwerlich und teilweise auf neuen Abschnitten wieder hinauf zur Scheibe und weiter zum Zwercheck geht.
Wer bis zu dem Zeitpunkt no locker war, hod entweder z vui Kerndl gspart, oder an totalen Vollschuß.
Nochmals a knackiger und teilweise technischer Downhill zur Forststraße, welche es mindestens im Marathonrenntempo, für knappe 5km im leichten Gefälle, mit zwei winzigen aber zu dem Zeitpunkt tödlichen Gegenanstiegen gespickt, runter zu ballern gilt.
Hat ma des unter höllischen Schmerzen bewältigt, muas ma eigentlich nur noch den verblockten und für krampfgeplagte Haxn, zu gewaltigen Anstieg zum großen Osser in Angriff nehmen.
Dort angekommen, runter zur letzten Verpflegung, wo es tatsächlich Bier gibt, aber zu meinem Entsetzten kein „Buck“ steht, der mich anschreit.
Etwas enttäuscht und mit stärker zuckenden Beinen, geht’s jetzt zum kleinen Osser und über die wunderschön gelegene Osserwiese.
Wenn ma ned grad wie vo ana Tarantel gestochen den Berg owe hetzt, dann is des eines der coolsten Platzerl zum verweilen.
Als nächstes a Stück Forststraße zum Sattel und dann wird’s a scho gemein.
Tromso (ohne de dämlichen Sonderzeichen) und Holy Trail:
I moan, wenn ma ausgrast, fit und wohlgemut is, dann is des scho a geiles Stück Trail. Wer owa einfach todfertig am Zahnfleisch daherkimd und probiert einfach nur de nächste Krampfwelle zum übersteh, fia den is und des kints ma ruhig glaum, des verschissene Stück Gratwanderung einfach koa Spass
Du willst einfach nur ins Ziel und des Auf und Ab und hi und her nimmt einfach koa End.
Nach Maria Hilf, wo wenigstens da Leo an Schroa losst, gehts na nomoi am Holytrail und dann endlich über de erlösende Wies runter zum Marktplatz.
Zuschauer säumen scho weit oben den schmalen Pfad und sogar anfeuernde Kreidemalereien find ma am Weg.
Einfach nur fantastisch, wia de Anwohner ebenfalls vo dem Virus infiziert san.
A letztes Stück über de Straße und durch eine tobende, spalierstehende Menge, rauf aufn roten Teppich, um im Ziel gebührend mit „Highfive“ und Zielschnapserl empfangen zu wern.
Es is richtig wos los am Marktplatz und der Spätfrühling oder Frühsommer zoing se vo der besten Seite.
Für de geschundenen Haxn steht a Massageservice bereit und de, bis afs letzte Glycogen geleerten Speicher, kenan zum bersten am Finisher-Buffet wieder befüllt wern. A de unterwegs verlorngangan Isotonen finden wieder an Weg zurück in den maltretierten Kadaver und hauchan erm wieder a bisserl neues Leben ei.
Langsam trudelt de gesamte Bayronman-Mannschaft ei und jeder hod an glücklichen und a a bissl erleichteten Ausdruck im Gsicht.
Koana hod se verletzt und jeder hods ins Ziel gschafft, des nenn i bei 16 Leid moi mehr als respektabel.
Einen riesen Dank an de Bayronman an der Strecke – Birgit, Susanne, Evi, Sandra und Apollo – i hoff i hob neamadn vogessn – de uns Läufer ogfeuert, verpflegt und fotografiert hom. Sauguad vo Eich!
Am Maktplatz is dann no genügend Zeit und Platz, de verschiedenen, individuellen Gschichten zu erzählen und es is cool zum hern, wia jeder sein persönlichen Lauf so erlebt hod.
Es wird no lang gratscht, glocht und sinniert und wia a ma song hob lossn, sogar no des ein oder andere Tanzbein zur Livemusik und Partyklängen geschwungen.
A vollends gelungene Laufveranstaltung, de in allen Bereichen punkten kann und de vor Allem von den vielen, mit vollem Einsatz tätigen freiwilligen Helfern, den euphorischen Zuschauern und ned zuletzt von den Läufern selbst zu dem gmacht werd wos is.
Geiler Schei?
#bayronmanzefix
#bayerischerwoidzefix
Ergebnisse:
https://www.abavent.de/anmeldeser…/ultratraillamerwinkel2018
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=10161010092430112&id=348246140111